Zuwanderer
01.11.2013 14:29
Armutszuwanderung im RuhrgebietRassismus und Gewalt – Wie die Flüchtlingswelle ganze Städte einknicken lässt
Mittwoch, 30.10.2013, 08:58· von FOCUS-Online-AutorinMarianna Deinyan
Seit Jahren versuchen Städte wie Dortmund und Duisburg gegen die Folgen der Armutszuwanderung aus Rumänien und Bulgarien anzukämpfen. Doch den ohnehin schon klammen Stadtkassen steht eine weitere finanzielle Belastung bevor. Denn ab Januar 2014 haben die Armutsflüchtlinge ein Anrecht auf Sozialleistungen.
Kinder, die mit Müll spielen. Frauen, die ihren Körper verkaufen. Und Männer, die sich auf der Straße als billige Arbeitskraft anbieten. Die Vorurteile, mit denen Armutszuwanderer aus Rumänien und Bulgarien tagtäglich zu kämpfen haben, sind hart. Doch sie spiegeln das wieder, was viele Anwohner der betroffenen Kommunen über sie denken.
Seit der EU-Osterweiterung im Jahr 2007siedeln sich immer mehr Menschen aus den Balkan-Nationen auch in Deutschland an. Es waren unter Anderem die leerstehenden Häuser, die sie einst vereinzelt in Ruhrgebietsstädte wie Dortmund und Duisburg gezogen haben. Doch längst bevölkern die Zuwanderer dort ganze Straßenzüge und Wohnblöcke. Seitdem fühlt es sich anders an, in diesen Städten zu leben.
Seit der EU-Osterweiterung im Jahr 2007siedeln sich immer mehr Menschen aus den Balkan-Nationen auch in Deutschland an. Es waren unter Anderem die leerstehenden Häuser, die sie einst vereinzelt in Ruhrgebietsstädte wie Dortmund und Duisburg gezogen haben. Doch längst bevölkern die Zuwanderer dort ganze Straßenzüge und Wohnblöcke. Seitdem fühlt es sich anders an, in diesen Städten zu leben.
Arbeiterstrich mitten in der Stadt
Mitten in Dortmund liegt die Mallinckrodtstraße. Vor einigen Jahren hat sich dort ein sogenannter Arbeiterstrich etabliert. „Es ist einfach ein unangenehmes Gefühl, dort entlang zu gehen“, sagt Martina Faehnrich. Sie lebt seit über 20 Jahren in der Nordstadt und arbeitet in unmittelbarer Nähe der Mallinckrodtstraße. Doch mittlerweile meidet sie es, dort entlang zu gehen.
Grund dafür sind die Männer, die dort tagtäglich stehen und warten. Warten auf jemanden, der ihnen einen schlecht bezahlten Job anbietet – Schwarzarbeit, versteht sich. Als Tagelöhner verdienen sie dann auf Baustellen oder in Werkstätten ihr Geld. Denn eine reguläre Arbeitsstelle dürfen sie erst im kommenden Jahr aufnehmen, wenn auch für Bulgaren und Rumänen die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt.
Werkstätten auf offener Straße
Peter BandermannAn der Mallinckrodtstraße in Dortmund hat sich in den vergangenen Jahren der Arbeiterstrich etabliert
Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Dortmunder Nordstadt entstanden. „Nördlich des Hauptbahnhofs haben sie damals Wohnungen für die Arbeiterbevölkerung der Schwerindustrie gebaut“, erklärt Bastian Pütter, Redaktionsleiter von „Bodo“, dem Straßenmagazin für Bochum und Dortmund. Durch seine Arbeit kennt er das betroffenen Stadtgebiet sehr gut. „Anfangs war die Bevölkerung in der Nordstadt tatsächlich eher deutschstämmig, aber Einwanderungsprozesse hat es immer wieder gegeben.“ Zuletzt in den 1980er Jahren, als viele Menschen aus der Türkei in die Stadt gezogen sind. In der Nordstadt habe es schon immer Probleme gegeben, die mit Armut einhergehen. Doch seit 2008 habe sich die Situation verschärft.
„Als das mit der Zuwanderung angefangen hat, standen plötzlich all diese Männer auf den Straßen“, erinnert sich Martina Faehnrich. „Nach und nach haben sie sogar auf dem Mittelstreifen, der eigentlich als Parkplatz dienen sollten, kleine Werkstätten aufgebaut, wo sie ihre Autos repariert haben. Aber die wurden mittlerweile von der Stadt dicht gemacht. Da wurden jetzt große Natursteine reingesetzt, damit dort keine Autos mehr stehen können.“
„Als das mit der Zuwanderung angefangen hat, standen plötzlich all diese Männer auf den Straßen“, erinnert sich Martina Faehnrich. „Nach und nach haben sie sogar auf dem Mittelstreifen, der eigentlich als Parkplatz dienen sollten, kleine Werkstätten aufgebaut, wo sie ihre Autos repariert haben. Aber die wurden mittlerweile von der Stadt dicht gemacht. Da wurden jetzt große Natursteine reingesetzt, damit dort keine Autos mehr stehen können.“